1. Strophe:
Ihr Vöglein, lasst euch fragen, was singt ihr heut so hold wie wenn ihr mir was sagen tief in die Seele wollt! Ich möchte mit euch singen, wenn ich’s so lieblich könnt‘; „Auch dein Lied soll erklingen, Herz, morgen – ist Advent!“
2. Strophe:
Ihr Blümlein an der Halde, wie frisch und leuchtend doch! Im blätterlosen Walde harrt auf den Lenz ihr noch? Der zog schon längst von hinnen, umsonst ihr warten könnt! „Ein andrer wird beginnen, Herz, – morgen ist Advent!“
3. Strophe:
Ihr Berge rings im Kranze, wie seltsam heut ihr strahlt sah nie euch so im Glanze, vom Abendrot bemalt! Ist heut der Himmel offen, dass so ihr strahlen könnt? „O Herz, du hast’s getroffen, ja morgen – ist Advent!“
4. Strophe:
Im Abendwind ihr Bäume, was wisst ihr neue Mär‘? Was flüstert leise Träume ihr heute mir daher? Wie, dass zu später Stunde ihr noch nicht schweigen könnt? „Horch! wundersüße Kunde! Herz, – morgen ist Advent!“
5. Strophe:
Ihr heil’gen Glockenklänge, was singt ihr heut mir vor? Wie Gloria-Gesänge klingt’s mir in Herz und Ohr! Beim Angelus, dem süßen vor Freud‘ ich weinen könnt‘! „Ja, tu‘ Maria grüßen, denn – morgen ist Advent!“
6. Strophe:
Ihr Sternlein dort, ihr flimmert heut in so eignem Licht, so hell wie heut ihr schimmert, schien’t doch ihr früher nicht! Was gibt es denn da droben, dass so ihr blinkt und brennt? „Heut feiern Fest sie oben, denn – morgen ist Advent!“
7. Strophe:
Du Lichtlein am Altare hier ganz mit Gott allein, was sagt der wunderbare, geheimnisvolle Schein? Ich meine, nicht vergebens so seltsam süß er brennt; „Es naht das Licht des Lebens, Herz, – morgen ist Advent!“
8. Strophe:
O Du, Den mehr ich liebe als alles, Du, mein Gott, mit dem ich einsam bliebe so gern hier bis zum Tod, was tust du meinem Herzen, dass heut so heiß es brennt? „Ich zünd‘ die Weihnachtskerzen. Zünd‘ an sie zum Advent!“